Wühlmäuse und Maulwürfe - Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Sterben Gartenpflanzen ab und sind Rasenflächen zerwühlt, dann gerät schnell die Wühlmaus in Verdacht, der Schadensverursacher zu sein. Doch ebenso gut könnte es sein, dass sich ein Maulwurf bei Ihnen heimisch fühlt. Da Maulwürfe gesetzlich geschützt sind, müssen Sie zunächst herausfinden, welche Tierart sich bei Ihnen eingenistet hat. Wir helfen Ihnen bei der Differenzierung und zeigen auf, was für einen Wühlmaus-Befall spricht und welchen Schaden die Tiere anrichten.
Die Wühlmaus (Arvicola terrestris)
Die Wühlmaus ist circa zwölf bis 22 Zentimeter groß. Ihr Schwanz ist kürzer als die Hälfte ihrer Körperlänge. Sie hat einen plumpen, gedrungenen Körperbau sowie einen recht großen, breiten Kopf. Die Wühlmaus erschafft dicht unter der Gartenoberfläche ein weitverzweigtes Gangsystem, das circa 50 bis 100 Meter lang und fünf bis 30 Zentimeter tief ist. Als Pflanzenfresser macht Sie sich gerne über die Wurzeln von Obstbäumen, Kräutern und Ziergehölzen hier. Die Tiere leben hauptsächlich im Kultur- und Freilandbereich sowie in Gartenbau- und Grünanlagen.
Wühlmaus-Befall
- Flache, lange Erdhaufen, oft mit Gras oder Wurzeln durchzogen
- Nachgebender Boden, ovale Tunneleingänge, aufgebrochene Erdgänge
- Gänge sind hochoval und genagt
- Gangsystem verläuft recht gerade, dicht unter der Oberfläche, ohne Wurzeln
- Normalerweise keine offenen Gänge
- Bei Öffnung des Wühlmausgangs wird dieser in zwei bis sechs Stunden wieder zugeschoben und seitlich umgraben.
- Rillenartige Fraßspuren an Baumrinden und Wurzeln
Wühlmaus-Schäden
- Schäden durch Wurzel- und Knollenfraß, durch Rhizom
- Durch Wurzelschäden Absterben der Pflanzen
- Grün- und Gartenanlagen: hohe Sanierungskosten
- Hohe Unfallgefahr aufgrund von eingesunkenen Gängen und Hügel
Der Maulwurf (Talpa Europaea)
Der Maulwurf wird zehn bis 15 Zentimeter groß und wiegt bis zu 150 Gramm. Sein Körperbau ist walzenförmig, seine Schnauze lang und spitz. Das Fell ist seidig, schwarzbraun und ohne Strich. Die Haare stehen senkrecht. Seine Vorderfüße sind zu Grabschaufeln mit platten, langen Nägeln umgebildet. Der Maulwurf gräbt pro Stunde Gänge von fünf bis 15 Metern. Er ist kein Vegetarier, er ernährt sich von Schnecken, Regenwürmer, Raupen, Asseln, Käfern, Insektenlarven und kleinen Mäusen sowie Amphibien.
Maulwurf-Befall
- Hohe, rundliche Erdhaufen, vulkanartig aufgeworfen
- Viele, fast gleichgroße Erdhaufen, Gang verläuft in der Mitte senkrecht nach unten
- Querovale, recht kleine Gänge
- Gangwand besitzt Kratz-, keine Nagespuren
- Gänge mit Wurzeln besetzt
- Gänge in unterschiedlichen Tiefen, ungeordnet, stark gewunden
- Eine Öffnung des Maulwurfgangs wird langsam zugegraben und untergraben
- Keine offenen Gänge
Maulwurf-Schäden
Der Maulwurf ist kein Schädling. Er beißt oder sticht nicht, vernichtet keine Vorräte und ist kein hygienisches Problem. Die Tiere nagen keine unterirdischen Pflanzenteile ab. Maulwürfe sind nützlich, da sie viele Schädlinge verspeisen. Er wird jedoch als lästig empfunden, da er beim Gängegraben oft die Wurzeln von Kulturpflanzen beschädigt. Zudem stören seine Hügel die Optik gepflegter Rasenflächen, die auch zu Stolperfallen werden.